Generalversammlung Raiffeisenbank im Donautal eG

Gaimersheim, 12.06.2023

Nach dem Ende der Corona-Pandemie hat der Vorstand der Raiffeisenbank im Donautal eG beschlossen, die Generalversammlung und die Mitgliederversammlungen für das Geschäftsjahr 2022 wieder in Präsenz abzuhalten. Nach drei digitalen Versammlungen trafen sich die Mitglieder am 12. Juni 2023 erstmalig wieder vor Ort zur Generalversammlung in der Aula der Mittelschule Gaimersheim, in welcher die Vorstände Andreas Schwinghammer (Vorsitzender), Bernhard Hackner und Bernhard Meier zusammen mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas Mack die Zahlen des Kreditinstituts präsentierten. Weitere Mitgliederversammlungen finden im Anschluss im Süden des Geschäftsgebietes der Raiffeisenbank im Donautal eG statt.

Kontinuierliches Wachstum und stabiler Ertrag

Vorstandsvorsitzender Andreas Schwinghammer von der Raiffeisenbank im Donautal eG
Vorstandsvorsitzender Andreas Schwinghammer

Die Raiffeisenbank im Donautal eG hat auch im Geschäftsjahr 2022 solide gewirtschaftet. Vorstandsvorsitzender Andreas Schwinghammer berichtete über die aktuellen Zahlen: "Auch in 2022 haben wir in einem regulatorischen und wirtschaftlich schwierigen Umfeld ein solides Geschäftsergebnis und ein positives Wachstum im betreuten Kundenvolumen erzielt. Die Raiffeisenbank im Donautal eG bleibt weiter auf dem Wachstumskurs."

Die Bilanzsumme betrug 1,054 Mrd. Euro. Im Donautal, einer Region von rund 47.000 Einwohnern, betreut die Bank insgesamt rund 33.309 Kunden. Diese haben der Raiffeisenbank ein bilanzielles und außerbilanzielles Geschäftsvolumen von 2,286 Mrd. Euro anvertraut. Hier war ein moderater Zuwachs zum Vorjahr zu verzeichnen. Der Bestand an verwalteten Kundengeldern verringerte sich durch Verschiebungen zu den Verbundpartnern und Anlagen in festverzinslichen Wertpapieren im Vorjahresvergleich um -21 Mio. Euro (-2,37 Prozent) auf 844 Mio. Euro.

"Ohne unsere hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wären unsere Aktivitäten und Erfolge als Bank unvorstellbar", unterstrich Vorstand Andreas Schwinghammer seinen Vortrag.

Kreditgeschäft weiter ausgebaut

Das Volumen der ausgereichten Kredite steigerte sich um 58 Mio. Euro (+8,8 Prozent) auf 716 Mio. Euro. Das Kreditgeschäft wurde vom 2022 noch vom Wohnungsbau getragen und den gewerblichen Krediten. Das Wachstum im Kreditgeschäft hilft der Raiffeisenbank im Donautal eG dabei, die aufgrund der Niedrigzinssituation in 2022 rückläufige Zinsspanne teilweise auszugleichen.

Das Zinsergebnis, als wichtigster Ertragsbringer, sank im Vorjahresvergleich um 242.000 Euro auf 15,4 Mio. Euro. Ein stärkerer Rückgang konnte durch das weiterhin gute Kreditgeschäft verhindert werden. Das Provisionsergebnis konnte stabil bei 6,5 Mio. Euro gehalten werden.

Das Betriebsergebnis aus dem Bankgeschäft liegt mit 7,264 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahresniveau. Die Betriebskosten, also im Wesentlichen die Sach- und Personalkosten, haben sich um 7,19 Prozent auf 15,05 Mio. Euro erhöht, was bei den aktuellen Preisentwicklungen aufgrund der anhaltenden Inflation nicht verwunderlich ist.

Die Raiffeisenbank im Donautal eG konnte mit ihrem guten Betriebsergebnis ihre Eigenkapitalausstattung auf 113,9 Mio. Euro weiter verbessern. Die Eigenkapitalkennziffer liegt aktuell bei 20,00 Prozent. Damit ist die Bank kerngesund und bestens für die Zukunft gerüstet.

Die Raiffeisenbank im Donautal eG ist auch ein großer und stabiler Wirtschaftsfaktor in der Region. Mit seinen 12 Geschäftsstellen und den beiden Warenstandorten ist sie für ihre Kunden vor Ort eine verlässliche Größe. Mit Investitionen von rund 870.000 Euro in den Geschäftsstellen, der Warenabteilung und deren Technik hat die Bank im letzten Jahr ordentlich Geld in die hiesige Wirtschaft eingebracht und in ihr Geschäft investiert.

Rückkehr zur Normalität fand leider nicht statt

Vorstandsmitglied Bernhard Hackner von der Raiffeisenbank im Donautal eG
Vorstandsmitglied Bernhard Hackner

Rückblickend betrachtete Vorstandsmitglied Bernhard Hackner die konjunkturelle Lage. Zu Beginn des Jahres 2022 war die wirtschaftliche Stimmung recht gut, da sich das Ende der Coronajahre abzeichnete und sich das Umfeld aufhellte. Zu Jahresbeginn war die Wirtschaftsleistung noch kräftig expandiert, insbesondere getrieben durch die voranschreitende Erholung im kontaktintensiven Dienstleistungsbereiche. Vor allem in den Bereichen Gastgewerbe, Freizeit, Unterhaltung und Kultur wurde wieder mehr konsumiert.  Im weiteren Jahresverlauf verschlechterte sich die Konjunktur dann aber deutlich, was in einer Schrumpfung zum Jahresende mündete. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um knapp 1,8 Prozent.

Steigende Inflation und steigende Zinsen

Die allgemeine Teuerung zog, vor allem wegen steigender Energie- und Nahrungsmittelpreise, weiter an. Die Kerninflationsrate war mit 6,9 Prozent so hoch wie seit fast 50 Jahre nicht mehr. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte sind im Verlauf des Jahres 2022 zunächst kräftig gestiegen, bevor zum Jahresende der Höhenflug der Verbraucherpreise die Kaufkraft der Haushaltseinkommen kräftig ausbremste.
Die Finanzmärkte waren im Jahr 2022 weltweit von den Kehrtwenden der Notenbanken geprägt. Zum Jahresbeginn 2022 ging die Europäische Notenbank, trotz hoher und steigender Inflationsrate, noch von einem temporären Inflationsschub aus, ehe sie sehr zügig von ein expansiven in eine restriktive Geldpolitik umschwenkte und die Minuszinspolitik beendete. Nach elf Jahren erhöhte die EZB im Juli 2022 erstmals ihren Leitzins. Dem mehrere kräftige Zinsschritte folgten, so dass zum Jahresende der Leitzins bei 2,50 Prozent lag und aktuell bei 3,75 Prozent steht. So einen kräftigen Zinsanstieg hatte es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Der starke Zinsanstieg, gepaart mit dem Schrittweisen beenden des Anleiheankaufprogrammes der EZB, führte zu starken Verwerfungen an den Anleihemärkten.

Fachkräftemangel bremst die Wirtschaft und auch die Raiffeisenbank im Donautal eG

"Was uns seit einigen Jahren Sorgen bereitet, ist der rasch wachsende Fachkräftemangel. In der heutigen Zeit ist es sehr schwierig gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bekommen und diese auch zu halten. Wir versuchen schon seit Jahren dem Personalmangel durch verschiedene Maßnahmen entgegenzuwirken. Zum einen haben wir schon vor Jahren begonnen die Anzahl der Ausbildungsplätze zu erhöhen. Zum anderen fördern und bezuschussen wir Weiterbildungsprogramme und bieten ein umfangreiches Paket an Sozialleistungen. Dennoch waren wir im letzten Jahr zum ersten Mal in der Situation, dass wir Mitarbeiter, die in den Ruhestand gingen, nicht alle nachbesetzen konnten", so Vorstand Hackner.

Herausforderung AGB-Änderungen

Zukünftig erfordert jede wesentliche Vertragsänderung eine individuelle, aktive Kundenzustimmung. "Sie können sich sicherlich vorstellen was diese Änderung für unsere Kunden und unsere Bank an Mehraufwand nach sich zieht", so Hackner. Der Arbeitsaufwand für die Kunden und die Bank steigt erheblich bei einer aktiven Zustimmungspflicht. Dieser erhöhte Arbeits-, Material- und Kostenaufwand wird zu Preissteigerungen führen, was dem propagierten Verbrauchervorteil widerspricht und aus Sicht der Nachhaltigkeit widersprüchlich ist.
Die Raiffeisenbank im Donautal eG führte im 2. Halbjahr 2022 einen digitalen, rechtssicheren und schlanken Abwicklungsprozess ein, der im Sinne der Nachhaltigkeit möglichst viele digitale Komponenten einbezog. Dieser digitale Zustimmungsweg sparte eine Menge von 9 Tonnen Papier und eine Menge an CO2 ein.

Positive Entwicklung der RaiffeisenWare

Vorstandsmitglied Bernhard Meier von der Raiffeisenbank im Donautal eG
Vorstandsmitglied Bernhard Meier

Vorstandsmitglied Bernhard Meier berichtete in seinem Vortrag von einer weiterhin positiven Entwicklung in der RaiffeisenWare im Geschäftsjahr 2022. Hier konnte der Umsatz um 2.100.000 Euro auf 18,9 Mio. Euro (+12,5 Prozent) gesteigert werden. Der Hauptumsatzträger ist das Baustoff-Geschäft. Die RaiffeisenWare beliefert mit fünf eigenen LKWs und zwei Kleintransportern ganz Bayern.

Als regionaler Arbeitgeber in der Gesellschaft fest verankert

Die Bank beschäftigt insgesamt 217 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 14 Auszubildende in Bank- und Warengeschäft. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit liegt bei 15 Jahren. Für die Aus- und Weiterbildung wurde im Jahr 2022 ein Betrag von 225.000 Euro aufgewendet.

Der hohe Marktanteil zeigt sich bei den Kunden: 33.309 Kunden bei 47.138 Einwohnern. Damit ist mehr als jeder zweite Kunde bei der Raiffeisenbank im Donautal eG. Ende 2022 waren 17.309 Bürger der Region auch Mitglied bei der Bank.

Gesellschaftliches Engagement ist fester Bestandteil

Mit den örtlichen Schulen konnte trotz der erschwerten Bedingungen der Malwettbewerb "jugend creativ" durchgeführt werden. 1.200 Bilder wurden in den Schulen gestaltet und bewertet. Die jeweiligen Sieger der unterschiedlichen Altersklassen wurden mit Sachpreisen belohnt.

"Dass wir als genossenschaftliche Regionalbank sehr stark unserer Heimat und damit auch den örtlichen Vereinen und Institutionen verbunden sind, zeigen Spenden von rund 102 TEuro an soziale/karitative Einrichtungen, Schulen und Kindergärten, Sportvereine, für kulturelle Anlässe oder für Zwecke der Brauchtumspflege", so Vorstand Bernhard Meier.

2 Prozent Dividende

Im Anschluss an die Berichte des Vorstands stimmte die Versammlung dem Jahresabschluss zu und beschloss eine Dividende in Höhe von 2 Prozent.

Weiter wurden Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig von den Mitgliedern entlastet. Zudem standen turnusgemäß Neuwahlen zum Aufsichtsrat auf der Tagesordnung: Es liefen die Amtsperioden der Aufsichtsräte Andrea Mickel (Gaimersheim), Gerd Risch (Wettstetten), Josef Walter (Karlshuld) und Georg Winter (Weichering) ab. Mit Erreichen der satzungsgemäßen Altersgrenze konnte Herr Georg Winter nicht mehr gewählt werden und schied aus dem Aufsichtsrat aus. Georg Winter wurde 1998 in den Aufsichtsrat gewählt und begleitete und unterstützte 25 Jahre die Raiffeisenbank im Donautal eG. Für seine großen Verdienste wurde Georg Winter eine Ehrenurkunde des Genossenschaftsverband Bayern überreicht. Die Wiederwahlen von Andrea Mickel, Gerd Risch und Josef Walter waren laut Satzung möglich, sie wurden für weitere drei Jahre im Amt bestätigt.

Aufsichtsratsmitglied Georg Winter und Barbara Schlickenrieder (GVB)
Überreichung der Ehrenurkunde: Aufsichtsratsmitglied Georg Winter und Barbara Schlickenrieder vom Genossenschaftsverband Bayern

Gute Gespräche

Abschließend lud die Raiffeisenbank im Donautal eG ihre anwesenden Mitglieder wieder zu einer gemeinsamen Brotzeit ein, welche zugleich genügend Raum zur Begegnung und persönlichen Gesprächen bot.

Zuletzt aktualisiert am 13.06.2023